In Anschluss an einen erholsamen Strandurlaub in Unawatuna, machten wir uns am 7. Januar 2019 auf den Weg nach Negombo einem Badeort in der Nähe des Bandaranaike International Flughafen (Colombo). Am Folgetag würden wir gemeinsam mit unseren Freunden Enno und Burgi die Rundreise durch die Zentralprovinz beginnen.
Als Unterkunft hatten wir in Negombo, wegen der Nähe zum Flughafen als auch zum Strand, das Pledge3 Hotel ausgewählt. Das Hotel ist sehr stylisch and hat hübsche Zimmer, sehr komfortable Betten und einen schönen Pool. Leider kamen wir erst am frühen Abend an, so dass wir die Vorzüge des Hotels nicht wirklich Nutzen konnten. Für eine Empfehlung reicht es trotzdem.

Das Fahrzeug, ein Toyota Siebensitzer und unseren Fahrer und Guide hatten wir vorab über Nugadhenitours Sri Lanka Travels organisiert. Wegen der guten Reviews auf TripAdvisor bin ich auf Nugadheni (Nuga), den Inhaber aufmerksam geworden und wir sind nicht enttäuscht worden. Marion aus Düsseldorf eine profunde Kennerin des Landes, unterstützt Nuga bei der Betreuung seiner deutschen Kunden und stand uns mit Rat und Tat zur Verfügung. Mit dem gesamten Ablauf, sowohl bei der Planung als auch während der Tour, waren wir äußerst zufrieden.
Für unsere Reise wurde uns Nalaka (genannt Nala) als Fahrer zugeteilt, der sich als ein sehr sicherer Fahrer erwies. Er spricht gut englisch und ist ausgesprochen freundlich und gesellig. Ein echter Glücksfall für uns.
1. Tag: Negombo – Yapahuwa – Aukana Buddha – Sigirya
Strecke: 205 KM
Fahrtzeit: 5 Std.
Unterkunft: Sigiri Asna Nature Resort und Spa (3 Nächte)
Morgens von Negombo gestartet, war unser erstes Ziel die Felsenfestung von Yapahuwa. Auf einem etwa 100 Meter hohem Felsrücken wurde die Yapahuwa Rock Fortress im 13. Jhdt. nach dem Vorbild des Lion Rock in Sigirya erbaut.
Yapahuwa Rock Fortress
Zu Beginn der Kletterpartie befindet sich ein kleiner buddhistischer Tempel. Danach geht es über eine steile Treppe und einen Pfad hoch zu den Relikten der Felsenfestung. Obgleich davon nicht mehr viel zu sehen ist, lohnt der anstrengende Aufstieg schon alleine wegen der grandiosen Aussicht.
Ausblick vom Yapahuwa Felsen
Nach dem Abstieg hatten wir es sehr eilig. Ganz in der Nähe befindet sich am Yapuhuwa Paradise Hotel ein bayerischer Biergarten. Also, nix wie hin.
Stupa auf dem Yapahuwa Felsen Biergarten im Yapahuwa Paradise Hotel
Nach einem erfrischenden Bierchen konnte die Reise weiter gehen.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Etappenziel liegt der Aukana Buddha. Die ca. 12 Meter hohe Monumentalstatue, eines der wichtigsten buddhistischen Heiligtümer im Land, wurde zwischen dem 5. und 8. Jhdt. aus dem Felsen herausgeschlagen.


Am späten Nachmittag legten wir die verbleibenden knapp 60 Kilometer zu unserem Hotel dem Sigiri Asna Nature Resort und Spa zurück. Das Hotel ist bei BOOKING.COM und bei TripAdvisor sehr gut bewertet. Offen gestanden habe ich keinen Schimmer warum das so ist. Uns hat das Sigiri Asna nicht gefallen.
2. Tag: Sigirya (Lion Rock, Pidurangala Rock)
Nach einem unbefriedigenden Abendessen und einer kurzen Nacht, starteten wir am nächsten Morgen in aller Frühe. Auf dem Programm stand zum Sonnenaufgang den Löwenfelsen zu erklimmen, einen Monolithen der nur wenige Kilometer vom Hotel entfernt 200 Meter aus der Landschaft ragt und zu einer der Hauptattraktionen des Landes zählt.

Leider waren wir etwas zu spät dran. Als wir am Lion Rock ankamen stand die Sonne schon über dem Horizont. Egal, wir bezahlten das üppige Eintrittsgeld von 30 US$ pro Nase und begannen den anstrengenden Aufstieg.
Bei dieser stattlichen Summe hätte ich erwartet, dass ein persönlicher Träger inkludiert ist, jemand der einen die steilen Stufen hinaufwuchtet. Pustekuchen, wir mussten auf eigenen Füßen da hoch und schon vor dem Frühstück an die Reserven gehen.
Der Aufstieg war recht spektakulär. Über Gerüste und Wendeltreppen die in den Fels gebaut waren kämpften wir uns in etwa 30 Minuten hinauf zum Gipfel mit den Überresten der historischen Felsenfestung. Die Mühe wurde mit einem phantastischen Ausblick belohnt.
Ausblick vom Lion Rock auf den Pidurangala Rock


Nach unserer Exkursion zum Löwenfelsen gings es zurück zum Hotel um die verbrauchten Kalorien bei einem späten Frühstück wieder auszugleichen. Danach haben wir uns zum Zeitvertreib noch den Obst und Gemüsegroßmarkt in Dambulla angeschaut, frisches Obst gekauft und etwas Zeit im Hotel am Pool verbracht.
Für den Sonnenuntergang wollten wir pünktlich auf dem Pidurangala Rock sein, der anderthalb Kilometer vom Lions Rock entfernt liegt. Diesmal war der Eintritt mit 500 LKR (~2,50€) überschaubar und für Sri Lanka ein echtes Schnäppchen. Der Aufstieg war aber nicht minder anstrengend als zuvor am Morgen.
Für den Abend hatte Nala unser Fahrer noch etwas ganz besonderes auf dem Programm. Zum Abendessen sind wir in die Wildnis gefahren wo wir unweit von Sigirya an einem rustikalen Picknickplatz am Maha Kibissa See ein authentisches sri-lankisches Buffet serviert bekamen. Das war eine einmalige Location und sehr leckeres Essen, was wir auf traditionelle Art mit den Fingern essen konnten.
3. Tag: Sigirya (Anuradhapura)
Nach dem Frühstück haben wir uns auf den Weg nach Anuradhapura gemacht. Anuradhapura ist die Hauptstadt der Nördlichen Zentralprovinz und der historische Teil der Stadt mit seinen verschiedenen Tempeln und Stupas ist ein bedeutendes Pilgerziel für viele Buddhisten.
Der Ort liegt 72 Kilometer rund anderthalb Stunden Fahrtzeit vom Hotel entfernt. Bevor wir uns die Hauptattraktion, die Thuparama Dagoba anschauen konnten, wurden wir zuerst mal wieder kräftig zu Kasse gebeten. 25 US$ pro Person war das happige Eintrittsgeld pro Person, was in Nachhinein betrachtet in keinem Verhältnis zu den dargebotenen Attraktionen stand.

Die Thuparama Dagoba ist die älteste Stupa des Landes. Das mächtige Bauwerk erhält jährlich einen neuen weißen Anstrich, wofür eigens Bassins gebaut wurden um die riesige Menge an Farbe aufzunehmen.
Falls man hierhin kommt darf man auf keinen Fall vergessen ein paar Socken mitzubringen. Da man sich in Tempeln ohne Schuhe bewegt und der Boden knallheiß ist, kann man sich ruckzuck die Füße verbrennen.
Nicht weit entfernt ist der Abhayagiri-Tempel, eine weiteres buddhistisches Heiligtum. Auf dem Gelände findet man neben der Stupa diverse Ausgrabungsstätten.




4. Tag: Sigiriya – Dambulla – Giritale
Strecke: 70 KM
Fahrtzeit: 1:45 Std.
Unterkunft: Lak Nilla Guesthouse(1 Nacht)
Wir verlassen heute das Hotel in Sigirya und es geht zuerst einmal nach Dambulla.
Unser erster Halt ist der Golden Temple ein etwas kitschiges Ensemble unterhalb des berühmten Höhlentempels. Dieser Tempel, der im Jahr 2000 mit Hilfe japanischer Spendengelder entstanden ist, wird gekrönt von einer wuchtigen goldenen Buddha Statue. Wir machen einen kurzen Foto-stop bevor es dann weiter geht.
Golden Temple
Von der Straße geht eine lange Treppe hinauf zum Höhlentempel vom Dambulla. Im inneren der 5 Höhlen ist vor rund 2000 Jahren ein beeindruckender Tempel entstanden. Die Statuen und Felsengemälde sind großartige Zeugnisse der buddhistischen Religion und verleihen diesem Ort eine mystische Stimmung.

Nach diesem eindrucksvollen Besuch machten wir uns auf den Weg nach Giritale, wo wir bei Ranger Sharly, im Lak Nilla Guesthouse Zimmer für uns reserviert hatten. Da wir zeitig ankamen, wurden wir nach einer herzlichen Begrüßung erst einmal auf die Veranda verfrachtet und durften bei einem kühlen Bier die Gastfreundschaft der Familie genießen. Wir haben uns dort vom ersten Moment an sehr wohl gefühlt und würden jedem der in die Gegend kommt einen Aufenthalt ans Herz legen. Die Unterkunft ist schlicht aber sauber und die Freundlichkeit der Familie tut ihr Übriges um sich gut aufgehoben zu fühlen.
Am Nachmittag sind wir mit Ashen dem Spross der Familie auf eine Fahrradtour durch die traumhafte Landschaft rund um Giritale aufgebrochen.
Nach der Rückkehr haben wir uns in der kleinen Küche versammelt und der Frau des Hauses Ashoka nach besten Kräften bei der Zubereitung des Abendessens geholfen.
Ashoka Enno, Nala und Mickey
Sobald wir mit dem Essen fertig waren tauchte Shirley mit einer Flasche Arrack wieder auf. Der Abend ging nun feucht fröhlich mit Karaoke weiter. Ein riesiger Lautsprecher und ein Mikrofon wurden in Stellung gebracht und in Windeseile gesellte sich die gesamt Familie zu uns.
Während Sharly und sein Sohn Ashen sri-lankische Schlager und Folklore darboten, habe ich Klassiker wie My Way und Strangers In The Night oder im Duett mit unserem Gastgeber Rivers Of Babylon beigetragen. Gegen Mitternacht haben wir uns dann reichlich angetüdelt ins Bett verzogen. Ein schöner und lustiger abend der uns lange in Erinnerung bleiben wird.
5. Tag Giritale – Matale – Kandy
Strecke: 125 KM
Fahrtzeit: 3:30 Std.
Unterkunft: Elegant Hotel (1 Nacht)
Am folgenden Morgen haben wir uns schweren Herzens von der Familie verabschiedet und auf den Weg nach Kandy gemacht.

Einen kurzen Stop haben wir in Matale eingelegt um uns die Beine zu vertreten und ein paar Fotos vom Sri Muthumariamman Temple zu machen.
Den Plan, Kandy am gleichen Nachmittag zu besuchen haben wir aufgegeben, weil wir wegen einer Umleitung und voller Straßen einige Zeit verloren haben. Stattdessen sind wir direkt zum Elegant Hotel durchgestartet, welches sich sehr idyllisch etwa 15 Kilometer außerhalb von Kandy befindet. Bis auf die Tatsche, dass das Hotel 45 Minuten von Kandy entfernt liegt waren wir mit der Wahl des Hotels sehr zufrieden.
Elegant Hotel
6. Tag: Kandy – Nallathanniya – Adam’s Peak
Strecke: 100 KM
Fahrtzeit: 3:15 Std.
Unterkunft: Slightly Chilled (1 Nacht)
Morgens sind wir erstmal zurück nach Kandy gefahren um die Stadtbesichtigung nachzuholen. Wir sind ein bisschen am Kandy See entlang geschlendert und haben uns den Markt angeschaut. Auf den Besuch des Zahntempel haben wir verzichtet. Unsere Kleidung war nicht angemessen so dass der Wächter am Eingang uns nicht einlassen wollte. Da wir schon zahllose Tempel besichtigt haben, war das jetzt kein großes Problem für uns. Unter dem Strich hätte man auf den Besuch in Kandy gut verzichten können, es gab eigentlich nichts besonderes zu sehen.
Kandy See Markt in Kandy
Durch eine grüne Landschaft, geprägt von unzähligen Teeplantagen ging es jetzt nach Nallathanniya / Dellhousie zum Slightly Chilled Hotel. Hier schlugen wir unser Basislager für den Aufstieg zum Adam’s Peak auf, der für die kommende Nacht geplant war.
Das Hotel ist einfach aber ganz OK. In der Gegend gibt es nicht sehr viel Auswahl und man muss kleine Abstriche machen.
Die Lage, nur wenige hundert Meter vom Startpunkt für den Aufstieg entfernt, macht das Slightly Chilled zum optimale Ausgangspunkt für unser Unternehmen.
Gegen 2:15h in der Nacht machten wir uns auf den Weg zum 2243 Meter hohen Gipfel, der über 7000 Treppenstufen erklommen werden muss. Nach einer Stunde fing es dann leider tierisch an zu regnen. Darauf waren wir nicht wirklich vorbereitet, der Wetterbericht hatte keinen Regen angekündigt. Die widrigen Wetterverhältnisse und der schlüpfrige Untergrund haben uns dann dazu bewogen enttäuscht den Rückweg anzutreten, ohne den Gipfel erreicht zu haben.
Adam’s Peak aus der Ferne
7. Tag: Nallathanniya – Nuwara Eliyaa
Strecke: 80 KM
Fahrtzeit: 3 Std.
Unterkunft: Araliya Green Hills Hotel (1 Nacht)
Unser nächstes Ziel war Nuwara Eliyaa, wo wir am Nachmittag im Araliya Green Hills Hotel ankamen. Hier haben wir dann ein wenig Zeit am Indoor Pool verbracht und dann eine schöne Massage genossen. Sehr gut war Abends das Essen im Grand Indian Restaurant. Ansonsten hatten wir Nuwara Eliyaa nur als Ausgangspunkt für unsere Wanderung in den Horton Plains am nächsten Morgen gewählt.

8. Tag: Nuwara Eliyaa – Horton Plains – Ohiya – Ella
Strecke: 80 KM
Fahrtzeit: 3:15 Std.
Unterkunft: Mountain Heavens (1 Nacht)
Heute stand mal wieder Frühaufstehen auf dem Programm. Schon kurz nach 5:00h fuhren wir los zum Horton Plains Nationalpark, etwas mehr als eine Autostunde vom Hotel entfernt. Etwas zu spät für den Sonnenaufgang kamen wir am nördlichen Zugang zum Nationalpark an. Noch ein erstaunlich günstiges Ticket lösen und los geht’s auf Wanderung.
Nala
Der Rundwanderweg dauert etwas mehr als 3 Stunden und ist nicht besonders schwierig. Wir bewegen uns durch eine wundervolle Landschaft. Die Ebene geht in hügelige Gebiete und schließlich in Wald über. Wasserläufe, Teiche und Wasserfälle liegen auf unserem Weg und schließlich das Ende der Welt. World’s End ist ein Aussichtspunkt an dem man unvermittelt 1000 Meter ins Tal herunterblickt und die Wolken unter sich aufsteigen sieht. Jetzt wir klar, warum sich das frühe aufstehen gelohnt hat. Am Vormittag ziehen die Wolken hier hoch und hüllen oft alles in dichten Nebel, wir hingegen haben jetzt noch Sonne und einen prächtigen Ausblick .
World’s End

Für den Nachmittag stand das nächste Highlight auf dem Programm. Unter großen Mühen konnte Nuga ( Nugadhenitours Sri Lanka Travels ) uns vier Platzkarten für den Zug von Ohiya nach Ella besorgen, obwohl die Tickets schon seit Wochen ausverkauft waren. Also machten wir uns von Horton Plains auf den Weg ins 10 Kilometer entfernte Ohiya, einem Ort der eigentlich nur aus einem kleinen Bahnhof und vereinzelten Häusern besteht. Der Zug sollte gegen 14:00h eintreffen und uns dann durch malerische Landschaften in knapp 2 Stunden nach Ella bringen. Viele sagen der beste Abschnitt der schönsten zugstrecke der Welt. Ich kann das leider nicht bestätigen, weil wir den Zug nie betreten haben.
Aber von vorne.

Wir waren schon frühzeitig anderthalb Stunden vor Abfahrt am Bahnhof in diesem gottverlassenen Nest. Irgendwie fühlte man sich in einen Italo Western versetzt. Vielleicht erinnert ihr euch an die Szene aus ‚Spiel mir das Lied vom Tod‘, wo der mysteriöse Mundharmonikaspieler (Charles Bronson) am Bahnhof auf das Eintreffen des Gangsters Frank (Henry Fonda) wartet. Genau so eine Atmosphäre haben wir in Ohiya erlebt, nur ohne Mundharmonikamann.
Der Zug kam nicht und damit war innerhalb von 48 Stunden ein weiteres Unternehmen gescheitert. Nachdem wir die Information erhielten dass der Zug Stunden Verspätung haben würde, entschlossen wir uns mit dem Auto weiterzufahren.
Mountain Heavens
Das Mountain Heavens Hotel war wieder eine gute Wahl. Oberhalb von Ella gelegen hatten wir schöne Zimmer und einen traumhaften Ausblick.
9. Tag: Ella – Ambalangoda
Strecke: 245 KM
Fahrtzeit: 5:30 Std.
Unterkunft: The Palms Villa, Hikkaduwa
Am letzten Tag unserer Rundreise stand uns noch eine Mammut Etappe bevor. Bevor wir uns auf den Weg an die Küste nach Ambalangoda machten stand noch ein Besuch bei der 9 Arches Bridge auf dem Programm. Über einen Dschungelpfad kurz hinter Ella gelangt man nach einem kurzem Fußmarsch zu dieser pittoresken Brücke mitten im Urwald.
9 Arches Bridge
Noch ein kurzer Halt am Ravana Wasserfall und dann los zurück ans Meer, wo der Strand in Ambalangoda auf uns wartete.
Ravana Fall